Wieviel Zeit brauche ich, um mein Buch zu schreiben? Kann man das überhaupt so genau sagen?
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Zu wissen, was wann wo wie passiert, gibt uns vermeintliche Sicherheit. Wenn ich genau weiß, wie lange ich für mein Buch brauche, da kann ich mir genau diese Zeit auch einplanen… oder?
Zu wissen, was wann wo wie passiert, gibt uns vermeintliche Sicherheit. Wenn ich genau weiß, wie lange ich für mein Buch brauche, da kann ich mir genau diese Zeit auch einplanen… oder?
So einfach ist das nicht – leider. Deswegen kann ich auf die Frage “Wieviel Zeit brauche ich, um mein Buch zu schreiben, Svenja?”, auch immer nur so etwas antworten wie “Das kommt drauf an…”, oder: “Gegenfrage: Wie lang soll dein Buch werden? Weißt du das schon?” Das wissen die meisten natürlich nicht. Ist ja klar.
Es spielen viele individuelle Faktoren in dein Zeitbudget hinein, z. B. wie schnell du schreibst, wie oft und vor allem, wie viel Zeit du dir selbst gibst.
Meine Business-Mentorin formuliert es ganz treffend: “Wenn ich dir fünf Tage für diese Aufgabe gebe, brauchst du fünf Tage. Wenn ich dir zwei Wochen gebe, brauchst du zwei Wochen.” Es sei denn, man ist so eine kleine Streberin wie ich und hat gerne immer alles so früh wie möglich fertig 😉
So kannst du die Zeit, die zum Schreiben brauchst, ungefähr ausrechnen
Was du tatsächlich tun kannst, ist bei nächster Gelegenheit die Zeit zu stoppen. Du schreibst einen Blogartikel oder einen Newsletter? Stoppe die Zeit die du hierfür brauchst und schau dir an, wie viele Normseiten du in dieser Zeit getippt hast. Rechne das hoch auf die Normseiten, die du dir in etwa für dein Buch vorstellst.
Aber Vorsicht: Es spielen viele Faktoren ins Buchschreiben mit hinein, die diesen Zeitgebrauch verlängern oder verkürzen können.
Wichtig: Dass du dir die Zeit fest einplanst und auch nutzt
Wenn du dir keine Zeiten einplanst und einfach immer so schreiben willst, wie du gerade lustig bist, kann es sein, dass du genau das gar nicht tust. Und wo kein Schreiben und keine Schreibroutine, da auch kein Buch. Es nutzt übrigens auch nichts, wenn du dir einen Termin zwar im Kalender notierst, am Ende aber doch wieder “etwas dazwischen kommt” und du diese Termine nicht einhältst. Sorge für ein festes Commitment! Und rechne damit, dass du die ersten paar Schreibzeiten länger brauchst, um reinzukommen.
Übung macht schnell(er)
Wenn du noch nie zuvor ein Buch geschrieben hast, dann ist das ganz normal. Je häufiger und kontinuierlich du schreibst, umso besser und schneller wirst du. Das ist wie beim Sport: Einen Liegestütz kannst du auch nicht von Jetzt auf Gleich. Du wirst ihn üben müssen. Und das funktioniert nur, wenn du dran bleibst und regelmäßig trainierst. Umso leichter wird dir auch das Schreiben fallen und irgendwann denkst du gar nicht mehr so viel darüber nach – und tippst einfach. Die Erfahrung mache ich auch immer wieder in meinem Gruppenprogramm The Writing Sessions: Am Anfang haben alle noch so ihre Hürden, während der CoWritings so richtig ins Schreiben zu finden, sie prokrastinieren oder versuchen, irgendetwas andere zu machen, was vermeintlich wichtiger ist (was ich ihnen natürlich auf gar keinen Fall erlaube!). Aber ab ca. Woche vier beginnt die Magie – und die Teilnehmer:innen entwickeln richtig Spaß am Schreiben und tippen ihr Buch viel schneller runter als noch zu Beginn. Der Schreibmuskel ist geschmeidig geworden und es läuft!
Kontinuierliches Schreiben macht den großen Berg zu vielen kleinen Hügeln
Das Schöne, sobald du eine Regelmäßigkeit in dein Schreiben bringst: Du kannst dabei zu sehen, wie dein Buch wächst. Und das motiviert ungemein. Der große Berg Buch wird zu Hügeln. Veit Lindau sagte in einem Insta-Live, er schreibe jeden Tag ein bis zwei Seiten – und irgendwann sei so ein Buch dann eben fertig! Mittlerweile 28 Stück an der Zahl by the way. Stell dir vor, du schreibst jeden Tag eine Seite, dann hast du nach nur 10 Wochen bereits 70 Seiten. Und schaffst du zwei pro Tag, sind es sogar 140 – genug für dein erstes Buch!
Noch wichtiger: Dein Ziel
Daher ist die Frage “Wie lange brauche ich, um ein Buch zu schreiben?” auch gar nicht die wirklich relevante. Wichtiger ist vielmehr die Frage nach DEINEM Ziel: Wann willst du fertig sein? Wann willst du dein Buch in die Veröffentlichung geben? Nimm dir ein konkretes Ziel vor – und bitte nicht in ein, zwei Jahren! Du weißt vielleicht schon, dass ich überhaupt keine Freundin von lang gezogenen Buchprojekten bin. Denn erst, wenn du veröffentlichst, kann das Buch für dich und andere wirken. Setze dir ein Ziel und lass es eins sein, das groß gedacht ist. Denk dran: Wenn ich dir zwölf Wochen gebe, schaffst du es in zwölf Wochen… 😉
Wenn du mich fragst: Du brauchst exakt 12 Wochen!
Und genau das ist auch mein ganz persönliche Antwort auf die Frage dieses Blogartikels: 12 Wochen ergo drei Monate sind ein guter Zeitrahmen. So lange habe ich selbst für mein Buch “Vier Kinder und eine Selbstständigkeit” gebraucht – und kann das mittlerweile sogar noch toppen. Dann ist mindestens deine grobe Fassung fertig, wenn nicht sogar das komplette Buch. Damit das so ist und klappt, mache ein festes Commitment und dein Buch zu einer deiner Top 3 Prioritäten. Nur so läufst du nicht Gefahr, dass immer irgendwas dazwischen kommt und das Buch am Ende doch liegen bleibt.
Heißt in Kürze:
- Setze dir ein Ziel: Bis wann bist du fertig?
- Plane feste Zeiten ein und gerne auch ein festes Pensum wie zwei Normseiten pro Tag
- Halte diese Zeiten ein und schreibe!
Viel Erfolg!