“Du glaubst daran, sonst würdest du das alles nicht machen. Sag nicht, dass du nicht daran glaubst, das ist gelogen!” An diese Wort meines Mannes erinnere ich mich noch sehr genau. Ich lag weinend auf dem Bett. Nichts lief.
Vielleicht kennst du diese Momente selbst in deiner Selbstständigkeit. Wenn du am liebsten alles hinschmeißen und dir einen vermeintlich sicheren Angestelltenjob suchen würdest.
Vermeintlich sicher deswegen, weil auch meine sicher geglaubte Teilzeitstelle auf einmal weg war. Mir wurde klar: Nichts ist sicher. Und wenn nichts sicher ist, kann ich auch gleich das machen, was ich wirklich machen will.
Und trotzdem war da die Angst, war da die Unsicherheit und dieses Gefühl, vor einer Glaswand zu stehen: Du siehst alles, was dahinter liegt und was echt toll aussieht – aber du kommst verdammt nochmal nicht hin. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mich das genervt hat. Im Endeffekt habe ich mich vor allem selbst genervt. Ich habe mich immer klein geredet, dieses typische “Ich muss erst noch xyz machen, bevor ich …”. Statt meine bereits vorhandene Expertise anzuerkennen und zu zeigen.
“Svenja ist eher so die Karrierefrau.”,
sagte meine Mutter mal irgendwann über mich, da war ich vielleicht 12. Jetzt war ich 35 und fühlte mich eher wie eine Versagerin. Weil ich es einfach nicht geschissen bekam. Dabei wollte ich das, Unternehmerin sein und mich auch so fühlen. Ich weiß heute, dass ich schon zu diesem Zeitpunkt die entsprechende Einstellung hatte, unternehmerisches Denken. Aber ich bin so eine Typin, ich muss bestimmte Verhaltensweisen erstmal bei anderen sehen, um sie als gut zu befinden und zu übernehmen. Vor allem, wenn ich sehr viel Angst vor den Reaktionen anderer Menschen habe.
Ich bin ein großer Instagram-Fan
– ich bin dort zugegeben viel zu oft unterwegs. Und bei Nicole Wehn sah ich Ende November eine Empfehlung in der Story. Es ging nur um ein Freebie, eine kostenfreie Webinar-Reihe zu unterschiedlichen Business-Themen, die ich total spannend fand. Ich dachte mir: “Wie verrückt ist das denn? 12 kostenfreie Unterrichtsstunden? Na, das mach ich doch sofort!” und meldete mich für die 12-Days of Masterclasses von Sigrun an. Erst kurz darauf bemerkte ich, dass sie aus Island kommt, da war ich gleich noch begeisterter. Und ich inhalierte die Videos weg.
Da war eine sehr selbstbewusste Frau, die so viel Mehrwert herausgab, der mir wirklich weiter half und mir zeigte, wie ich bestimmte Abläufe in meinem Business anders aufstellen konnte. Im Anschluss gab es ein kostenfreies Live-Event, zu dem ich mich ebenfalls anmeldete.
Ich weiß es noch wie heute: Ich saß vor meinem PC und hörte zu. Währenddessen wurde im Chat auf einmal auf Polnisch geschrieben. Dazu muss man wissen, dass Sigrun klar kommuniziert, dass sie englisch spricht und auch sonst nur englisch gesprochen wird, damit alle einander verstehen.
Sie ging dazwischen:
“Wenn hier weiter auf Polnisch geschrieben wird, schmeiße ich euch raus. Ihr grenzt andere Leute dadurch aus und ich veranstalte ausschließlich inklusive Events.” Klar, deutlich, ruhig. Ich applaudierte innerlich und dachte gleichzeitig: “Oh mein Gott, das hätte ich mich niemals getraut!” Aber was danach passierte, war, dass ihr die anderen Teilnehmer:innen zustimmten. Dass sie ihr sagten, wie sehr sie ihre klare, direkte Art schätzen. Sie ergänzte:
“Es ist mein Business und deswegen bestimme ich auch die Regeln. Wer hier kostenfrei teilnehmen will, hält sich daran.”
Was ich in diesem Moment das erste Mal so bewusst sah, war eine Frau mit einem sehr erfolgreichen Business, die genau aufgrund der Grenzen, die sie setzt und einhält, so erfolgreich war und ist. Und dafür geliebt wird. Okay, das stimmt nicht ganz: Eigentlich kannte ich dieses Bild schon vorher von meiner Mutter. Sie ist Erzieherin und die Kinder lieben sie, weil sie ihnen klare Grenzen setzt. Sie wissen ganz genau, was passiert und wie die Regeln sind, wenn sie den Raum betritt. Sie fühlen sich bei ihr sicher, weil es keine versteckten Schlupfwinkel gibt. Und die gibt es bei dieser Frau auch nicht. Was das genau bedeutet, erfuhr ich aber erst etwas später.
Schauen wir nochmal auf das zurück, was bis zu diesem Zeitpunkt
mein Status quo war:
- ich hatte drei 1:1 Kundinnen in einem halben Jahr mit viel Mühe akquiriert
- immer wieder doofe Erlebnisse mit – oder schlicht keine weiteren Interessentinnen
- keine Ahnung, was ich wann tun sollte
- kein gutes Zeitmanagement
- kein Konzept für (Neu-)Kundinnengewinnung
Das führte dazu, dass ich
- nicht so richtig zufrieden mit mir und meinem Angebot war,
- das Gefühl hatte, viel Zeit mit sinnlosem Zeug zu vertrödeln. Aber ich wusste auch nicht, was ich besseres tun könnte.
- an mir und meinem Business zweifelte und
- mich deswegen auch eher versteckt habe, statt aktiv zu sein,
- ständig Druck verspürte, jetzt noch dies und jenes machen zu müssen, weil ich sonst nicht über die Runden kommen würde.
Ich hatte mich zu diesem Zeitpunkt schon spaßeshalber (dachte ich) auf der VIP-Liste für ihr Programm SOMBA Kickstart eingetragen. Ich dachte mir “Ach, na ja, was solls! Ich guck mir das mal an. Ich muss es ja nicht machen – und wenn doch, hab ich den VIP-Bonus sicher.”
Ich brauche vermutlich nicht zu schreiben, dass ich das Programm gebucht habe. Kurz vor zwölf. Mir lief es heiß und kalt den Rücken hinunter. Aber es war die beste Entscheidung, die ich für mein Business treffen konnte.
In diesem Beitrag erzähle ich dir, was sich konkret verändert hat.