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Erfolg kommt nicht über Nacht. Weiß ich, schließlich bin ich seit über zehn Jahren selbstständig/freiberuflich. Und erst in diesem Jahr kann ich sagen: BÄM! Um zu erklären, wie es dazu kam, braucht es allerdings etwas Anlauf. Let’s go back to 2019…

“Diese Firma wird es bald nicht mehr geben.” Wir standen im Halbkreis um meinen damaligen Chef, als er diese Worte sagte.

Das war Ende 2019. 

“Für die meisten habe ich eine andere Möglichkeit, bei dir ist mir partout nichts eingefallen.”, sagte er noch und ich dachte, okay, dann habe ich vielleicht Glück. Hatte ich nicht. Oder vielleicht doch – wie man es nimmt.

“Ich weiß nicht, wie und wo ich dich einsetzen soll, Svenja.”

Drei Tage später war ich raus. Mit dem Gefühl, nicht gut genug gewesen zu sein, nichts ‘richtig’ gemacht zu haben. Und gleichzeitig mit dem Wissen, dass ich schon einen Monat zuvor zu meinem Mann sagte: “Ich würde am liebsten kündigen.”

Nicht, weil der Job oder die Leute so daneben gewesen sind. Es war einfach nicht meins. Im wahrsten Sinne. Ich bin seit meinem Studium immer freiberuflich unterwegs gewesen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.

2017 starb mein Stiefpapa und ich hatte das Gefühl, einen beruflichen Halt zu brauchen.

Mir mal keine Gedanken machen zu müssen über Aufträge und gedrückte Honorare. Also ging ich in Teilzeit-Festanstellung, die perfekt für mich war, und blieb nebenberuflich selbstständig. 

Die Fahrerei und eine eher konservative Unternehmensphilosophie ging mir jedoch zunehmend auf den Keks. Ich konnte nicht tun, woran ich Freude gehabt hätte, nichts Neues ausprobieren oder eigene Ideen umsetzen. Und war daher auch eher mäßig erfolgreich. 

Und so sehr mir dieses “Ich weiß nicht, wohin mit dir” Angst machte, so sehr wusste ich auch, dass DAS meine größte Chance ever ist, meine Selbstständigkeit jetzt noch mal so nachhaltig aufzubauen, dass ich erfolgreich bin und Spaß daran habe. Aber das sollte noch ein paar Tage dauern. Erstmal schlidderte ich auf ALG 1 schön in eine Pandemie… aber es gibt wahrscheinlich schlimmeres.

Ich hatte eine Sicherheit und ließ mir nach dem ersten Schock Zeit. Mir war klar, dass ich nicht wieder in eine Festanstellung wollte.

Aber ich hatte auch große Angst vor der Selbstständigkeit,

weil diese so sch… gelaufen war und mich so viele Nerven gekostet hatte. Ich hatte Bock auf meine Tätigkeit, das Schreiben, ja. Aber ich hatte keinen Bock auf die Leute und Themen. Ich hatte keinen Bock auf die Formate und das Getue drumherum. Auch hier war ich letztlich nur Dienstleisterin, die sich Auftraggeber:innen unterordnen und oft über die Honorare diskutieren musste oder für bestimmte Tätigkeiten wie Themenrecherchen etc. erst gar nicht bezahlt wurde. Das wollte ich nicht mehr.

Durch die ganzen Erfahrungen und diese starke Angst war mir klar, dass ich zuerst genau diese überwinden musste. Es gab Anfang 2020 noch sooo viele Unsicherheiten, die aus ganz persönlichen und privaten Erfahrungen bei mir entstanden sind und die ich mit in mein Business getragen hatte. 

Was genau musste also in meinem Online-Business passieren, um 2021 endlich die so heiß ersehnte Veränderung herbeizuführen?

Nun ja, ich machte dies, ich machte das. Ich reflektierte und arbeitete auf. Ich überlegte, startete unter anderem einen Schreib-Workshop. Aber ich war irgendwie planlos und wie so eine Süßigkeiten-Bude auf dem Hamburger Dom.

Da gibt es alles, was süß und bunt ist!

Aber ist eben auch alles süß und bunt und nichts spezielles. Jede:r Positionierungsexpert:in wird dir genau das sagen: Du brauchst so etwas wie eine Nische, damit Menschen wissen, was sie bei dir bekommen. Das kann auch ein Dach sein, unter dem verschiedene Angebote laufen. Gerade Scanner-Persönlichkeiten fühlen sich damit wahrscheinlich wohler.

In meinem Fall war es bloß wieder die Angst. Die Angst, denn “Mit dem Schreiben von Büchern kann man ja kein Geld verdienen!” – dass diese Aussage in erster Linie von Menschen kommt, die keine Ahnung von Business-Büchern haben, habe ich erst später erkannt. Was ich damit sagen will:

Ich habe zu diesem Zeitpunkt alles angeboten.

Website-Texte, Handbücher, Online-Kram. Habe ich ja auch alles gemacht, kenne ich mich mit aus. Aber weil es alles war, konnte ich nichts kommunizieren. Ich konnte nichts spezifisches anbieten oder gezielt Menschen ansprechen. Weil ich mich nicht getraut habe, das zu wählen, wofür mein Herz eigentlich schon immer, seit ich denken kann, schlägt. 

Doch ab und zu muss man eben auch mal Glück haben…

Was das ist und wie es dazu kam, liest du im zweiten Teil.

Online Business Reise 2022 - JahresrückblickSvenja Hirsch
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